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Dr. Johann Andreas Eisenbarth, geb. am 27. März 1663 in Oberviechtach, gestorben am 11. November 1727 in Hannoversch Münden. Sein Vater, Mathias Eisenbarth war Augenarzt und arbeitete nebenher noch als Wundarzt, also als Chirurg. Mit 10 Jahren verließ Andreas seinen Heimatort und zog zu seinem Schwager nach Bamberg, wo er das Handwerk des Wundarztes erlernte. Am 29. Juli 1686 legte er vor akademischen Ärzten die Prüfung ab und durfte ab jetzt offiziell arbeiten. Er war sehr geschickt und kenntnisreich und konnte so innerhalb kurzer Zeit eine ganze Reihe erfogreicher Behandlungen nachweisen. Er zog durch Deutschland und sein Auftreten in den Orten glich einem Jahrmarkt, da er Feuerschlucker, Schlangenbeschwörer, Degenschlucker und dergleichen in seinem Gefolge hatte. Ein Wundarzt mußte damals für Aufsehen sorgen, sonst blieb seine Kundschaft aus. Man kann ihn als den Erfinder der großangelegten Webung nennen. Er operierte in Zelten und Wagen, wobei die Musik und der Lärm des Marktes dafür sorgte, daß die Schmerzensschreie der Patienten nicht zu hören waren, denn damals gab es keine Narkose so wie heute. Arme behandelte er umsonst, dafür mußten die Reichen umso mehr zahlen. Bisher konnte seine Arbeit in 100 Orten nachgewiesen werden, sowie 11 Privilegien, die mit erneuten Prüfungen vor Ärztekollegien erworben wurden. Dr. Eisenbarth wurde zum wohl berühmtesten Arzt, der je durch Deutschlands Straßen gezogen ist. Er erhielt dabei großes Ansehen, Ruhm und Wohlstand. Dadurch konnte er sich 1703 in Magdeburg das Haus “Zum güldenen Apfel” kaufen, wo er Naturheilmittel in großem Stil herstellte und auch in ganz Deutschland vertrieb. 1716 wurde Dr. Eisenbarth vom König von Preußen nach Stargrad gerufen um einen hochrangigen Offizier zu operieren. Durch den Erfolg wurde er zum königlich preußischen Rat. 1727 kam er nach Hannoversch Münden, wo er dann am 11. November starb. Weiter Infos gibt es auch unter der “Dr. Eisenbarth-Homepage”, oder bei der Homepage der Stadt Oberviechtach.
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